Dass Frisuren mehr über Menschen verraten als ihnen manchmal lieb ist, beweist die jüngere Geschichte. „Bad Hair, bad People!“ möchte man in die Welt rufen, kämpfte man nicht gerade selbst mit widerspenstigen Locken und grauen Haaren. Wobei letztere neulich sogar bei Barack Obama eine Rolle spielten: „I may be a little grayer than I was eight years ago, but this is what a feminist looks like“, sagte er auf der ersten United State of Women Summit. Haare und Politik? Eine interessante Kombination. Aber die spielt in der aktuellen CLIVIA, dem traditionsreichen Friseurmagazin, für das ich gerade arbeite, allenfalls eine untergeordnete Rolle. Hier zählt das Handwerk von Friseurinnen und Friseuren, ihr Wissen, ihre Fingerfertigkeit und natürlich immer wieder ihre wunderbaren Frisuren und Schnitte. Die vorwiegend weibliche Leserschaft freut sich schon seit 1955 über Inspirationen und Tipps (vorwiegend weiblich initiiert ist übrigens auch der Protest gegen Trump). Wer jetzt denkt „Fischer und Frisuren?“, dem schleudere ich nicht nur meine Erfahrung als Blattmacherin entgegen, sondern auch den haarigen Reichtum meiner Kindheit. Als Tochter einer Friseurin zierten schon früh sämtliche Trendfrisuren vor allem der frühen Siebziger mein widerspenstiges Haupt. Von Vokuhila bis Afro, Ziggy Stardust-Style bis Mirelle Matthieu war alles dabei. Nein, ich poste keine Photos davon. Stattdessen ein paar Impressionen der aktuellen CLIVIA, alles selbst produziert, gestylt, geschrieben, bebildert – natürlich in bester Zusammenarbeit mit Anna Knodel, Topgrafikerin aus dem Hause alphabeta GmbH und einem großartigen Team im Fotostudio.
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